Zwischennutzungen als Lösung für Leerstand und Langeweile – sie ermöglichen den Raum und Platz für neue Ideen und beleben Innenstädte und Quartiere der Post-Corona-Städte. Während Zwischennutzungen eine immer öfter genutzte Lösung für die Herausforderungen des räumlichen Wandels darstellen, sind die dahinterliegenden Strukturen in den meisten Städten und Regionen nicht ausgebaut. Strukturelle Hindernisse stehen Städten und Kommunen sowie neu gegründeten Akteuren der Zwischennutzungen im Weg. Das Netzwerk Zwischennutzung dient hier als Zusammenschluss der sich der Zwischennutzung und Leerstandsbelebung gewidmeten Träger um sich hinsichtlich den sich stets eröffnenden Herausforderungen auszutauschen und gemeinsam Zwischennutzungen als bewährte Praxis zu etablieren.
Ziele und Aufgaben des Netzwerkes sind:
Zusammenschluss und Austausch von Trägern, die im Bereich Zwischennutzung und Leerstandsbelebung aktiv sind
Informationsverbreitung
Antworten und Lösungsstrategien für aktuelle (rechtliche) Herausforderungen
Austausch zu Organisationsformen und Best-Practise
Erarbeiten von Vorlagen und Arbeitsmaterialien
Regelmäßiger Online-Austausch und Vor-Ort Treffen
Regionale Arbeitsgruppen
Publikationen zu Projekten und Handlungsstrategien im Bereich Zwischennutzung
Das Netzwerk Zwischennutzung wird über einen Zeitraum von zwei Jahren von Juni 2023 bis Mai 2025 vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik sowie von der Bremer Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung gefördert. Ausgeführt wird das Projekt Netzwerk Zwischennutzung vom Autonomen Architektur Atelier Bremen.
10.00 Uhr: Begrüßung: Karl-Heinz Herper, Steirische Kulturinitiative / Sahar Mohsenzada, in Vertretung der Bürgermeisterin Elke Kahr / Nicole Pruckermayr, Steirische Kulturinitiative
Moderation: Wolfgang Kühnelt
10-13 UHR: DIE ZWISCHENNUTZUNG DURCH KULTUR ALS CHANCE FÜR DIE STADT
10.30 Uhr: Daniel Schnier und Raphael Wutz, Netzwerk Zwischennutzung Bremen
11.00 Uhr: Thomas Kerekes, KREATIVE RÄUME WIEN – Service für Leerstandsaktivierung
11.30 Uhr: Lukas Böckle, NEST Agency Wien
12.00 Uhr: Möglichkeitsraum Leerstand: Ansätze und Erfahrungen aus der Wiener Stadtplanung: Lena Rücker, Stadt Wien MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung
Mittagspause
13.30-18 UHR: DIE ZWISCHENNUTZUNGSGEBER.. THEORETISCHES.. UND AUS DER PRAXIS
Die Veranstaltung bietet am ersten Tag ein abwechslungsreiches Programm mit spannenden Beiträgen aus dem Netzwerk sowie einem Vortrag zur ökologischen Dimension von Zwischennutzungen und deren Beitrag zur Klimawende. Ein Planspiel in Zusammenarbeit mit Architects for Future Bremen ergänzt das Programm.
Am zweiten Tag stehen Besichtigungen von Projekten der ZZZ auf dem Programm: Anhand der Beispiele „Wurst Case“ und „Galop de Porc“ wird veranschaulicht, wie Zwischennutzungen in Stadtentwicklungsprozesse integriert werden können. Im Anschluss findet ein gemeinsamer Workshop statt, in dem wir an dem Policy Paper arbeiten, das Forderungen zur Erleichterung von Zwischennutzungsprozessen in der Stadtplanung formuliert. Zwischen den Programmpunkten gibt es regelmäßig Gelegenheit zum Netzwerken und Austausch.
Das ausführliche Programm finden Sie / findet Ihr unten als PDF.
Veranstaltungsorte:
26.02.2025, von 12.00 Uhr bis 19.00 Uhr: „Kukoon“ (Buntentorsteinweg 29–31, 28201 Bremen)
27.02.2025, von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr: „Galop de Porc“ - Galopprennbahn Bremen (Ludwig-Roselius-Allee 4, 28329 Bremen) und „Wurst Case“ (Zum Sebaldsbrücker Bahnhof 1, 28309 Bremen)
Die Teilnahme ist kostenlos und für die Verpflegung während der Vor-Ort-Werkstatt wird gesorgt. Anreise und Übernachtungskosten müssen von den Teilnehmenden selbst getragen werden.
Eine Übernachtungsmöglichkeit ist das ATLANTIC Hotel Galopprennbahn (Ludwig-Roselius-Allee 2, 28329 Bremen). Hier haben wir bereits ein Abrufkontingent von 25 Zimmereinheiten reserviert - 105,00€ Zimmer/Nacht inkl. Frühstück. Dieses Angebot ist bis zum 26.01.2025 per Mail (reservierung.ahg@atlantic-hotels.de) und unter der Nennung des Stichworts “Netzwerk Zwischennutzung” abrufbar.
Bitte bringen Sie / bringt festes Schuhwerk und einen Regenschirm mit! Am zweiten Tag unternehmen wir einen Rundgang über die ehemalige Galopprennbahn. Da die Wetterbedingungen im Februar schwer vorhersehbar sind, möchten wir auf alles vorbereitet sein.
Ein wichtiger Hinweis für Personen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind: Die Räumlichkeiten im "Wurst Case" befinden sich in der vierten Etage und sind nur über Treppen erreichbar. Zudem wird der Weg von der ehemaligen Galopprennbahn zum "Wurst Case" zu Fuß zurückgelegt. Falls hier Unterstützung benötigt wird, bitten wir um eine kurze Rückmeldung per Mail an nzn@aaa-bremen.de, damit wir entsprechende Lösungen finden können.
Das Instrument „Zwischennutzung“ wird bereits seit den 90er Jahren diskutiert und ausprobiert, doch mit den aktuellen Herausforderungen der Stadtentwicklung wird der Ruf nach Formalisierung immer größer. Die Erfahrung hat gezeigt: Zeitlich befristete Nutzungen sind ein Weg, um neue Perspektiven aufzuzeigen, das Stadtbild zu beleben und bieten Raumsuchenden eine unkomplizierte Übergangslösung. Gleichzeitig gibt es noch kein allgemeines Regelwerk, die Ziele und Möglichkeiten unterscheiden sich von Kommune zu Kommune und viele Akteur*Innen arbeiten sich als Einzelkämpfer*Innen an den Herausforderungen ab. Missverständnisse und Konflikte sind damit vorprogrammiert.
„In der ZwischenZeit…” wollen wir bei unserer Konferenz, durch Beiträge aus Praxis und Wissenschaft einen Rahmen setzen, um Qualitätsmerkmale von Zwischennutzungen zu definieren. Ziel ist es, die verschiedenen Akteur*Innen zusammenzubringen, Motive und Strategien zu vergleichen, einzuordnen und eine gemeinsame Sprache zu finden.
Was gibt es zu sehen? Am ersten Tag wollen wir den Blick zurück werfen und die Rolle von Zwischennutzungen im Kontext der Stadtentwicklung bewerten, sowie die ihr inhärenten Widersprüche und Kontroversen benennen. Dazu hören wir Expert*Innen, die auf unterschiedlichen administrativen Ebenen und aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven auf das Thema schauen.
Am zweiten Tag öffnen wir den Blick für die sehr unterschiedlichen Erfahrungen aus der Praxis. Wir beginnen mit einem Bericht aus 15 Jahren ZwischenZeitZentrale (ZZZ) in Bremen. Im Anschluss schauen wir uns mit der Besichtigung der „Neuen Teefabrik“, ein aktuelles Zwischennutzungsprojekt von RADAR – Kreativräume für Frankfurt am Main an. Am Nachmittag erweitern wir den Blick und kommen in einem Forums-Format in den Austausch über bundesweite Zwischennutzungsprojekte. Eine Podiumsdiskussion mit Vertreter*Innen unterschiedlicher Zwischennutzungsinitiativen bildet den Abschluss.
Wer hat’s erfunden? Veranstaltet wird die Konferenz vom Netzwerk Zwischennutzung (NZN). Das NZN ist eine Austauschplattform für Zwischennutzungsakteur*Innen (Städte, Kommunen, private Initiativen, intermediäre Akteur*Innen), das im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und von der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung in Bremen gefördert und von der AAA GmbH realisiert wird. Die AAA GmbH setzt bereits seit 2009 mit der ZwischenZeitZentrale Bremen (ZZZ) Zwischennutzungen im Auftrag der Stadt Bremen um.