Zwischenzeit Steinweg

Zwischenzeit Steinweg in Coburg

Beim Projekt „Zwischenzeit Steinweg“ werden durch die Wohnbau Stadt Coburg städtische Ladenflächen im aktuellen Sanierungsgebiet, welche bald saniert werden, temporär und gegen ein geringes Nutzungsentgelt vermietet. Seit 2019 bespielen wechselnde Zwischennutzer:innen die zehn Leerstände – z.B. als Korbmacherei, Kreativraum, studentisches Co-Working, Umsonstladen oder Theaterspielstätte.

Der Steinwegvorstadt steht ein bedeutender Wandel bevor: Das Quartier ist aktuelles Sanierungsgebiet der Stadt Coburg und wird von der Wohnbau Stadt Coburg als Sanierungstreuhänder in den kommenden Jahren saniert. Entstehen wird ein lebendiges und sozial vielfältiges Viertel mit hoher Wohn- und Aufenthaltsqualität. Durch das Projekt „Zwischenzeit Steinweg“ wächst die Kreativszene schon jetzt. Mit dem Leerstandsprojekt der Stadtmacher Coburg werden sanierungsbedürftige Gewerbeflächen in der Steinwegvorstadt, welche sich im Besitz der Stadt Coburg befinden und vor der Sanierung stehen, temporär durch die Wohnbau Stadt Coburg GmbH vermietet. Seit 2019 bespielen wechselnde Zwischennutzer:innen die Ladenflächen – z.B. als Korbmacherei, Kreativraum, studentisches Co-Working, Umsonstladen oder Theaterspielstätte. Insgesamt 22 Zwischennutzungen wurden seither in den zehn Objekten auf 1256 m² Fläche initiiert. Die Nachfrage an temporären Pop-Up-Nutzungen ist hoch – meist sind alle Flächen belegt. Wichtiger Akteur bei der Vermittlung von Interessierten an leerstehende Läden privater Eigentümer:innen ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg mbH. Eine tolle Synergie bildet zudem das Projekt „Design findet Stadt“ vom Coburger Designforum Oberfranken e.V., die Nachwuchskräften der Hochschule ein „Schaufenster“ und eine „Spielfläche“ für künstlerische Aktivitäten in Leerständen bieten. 

Die Zwischenzeit-Leerstände werden von der Wohnbau Stadt Coburg GmbH als Sanierungstreuhänder gegen sehr geringes Nutzungsentgelt zur Verfügung gestellt. Studierende, Vereine, Startups oder Kultur- und Kreativschaffende können sich ohne weitreichende wirtschaftliche Risiken auszuprobieren. Je nach Gebäudezustand werden Ladenflächen oder nur Schaufenster genutzt. Alle Zwischenzeit-Flächen sind durch eine einheitliche Beklebung am Schaufenster sichtbar. 

Langfristiges Ziel ist eine Aufwertung der Gebäude und des Umfelds. Spannend ist, dass der zunehmend alternative Charakter des Quartiers auch nach Abschluss der Sanierung gewünscht ist und dies die Coburger Subkultur hoffentlich über alle Generationen hinweg stärkt. Vielleicht werden aus Zwischennutzungen Mieter:innen, die sich dauerhaft im Steinweg ansiedeln.

Ursprüngliche Nutzung der Ladenflächen:

Die heutigen Leerstände rund um den Steinweg wurden früher für gewerbliche Zwecke genutzt. Teilweise standen die Flächen schon seit einigen Jahren leer. Beispielsweise waren in den Gewerbeflächen eine Metzgerei, ein Teppichgeschäft, ein Elektrofachhandel und ein Dönerimbiss ansässig. Seit Ende 2019 sind in die Leerstände, die vor der Sanierung nicht mehr langfristig vermietet werden können, nach und nach Zwischennutzer:innen mit kreativen Nutzungskonzepten eingezogen.

Bewertung des Projekts: 

Alles in allem hat das Projekt positive Auswirkungen auf die Leerstandssituation im Sanierungsgebiet Steinwegvorstadt, denn die leerstehenden Räume werden individuell belebt und sinnvoll genutzt. Neue Nutzungskonzepte finden Platz in der Innenstadt und schaffen ein Experimentierfeld. Die Evaluation des Projekts im Jahr 2022 hat ergeben, dass die Nutzer:innen hauptsächlich durch Bekannte, und weniger durch Öffentlichkeitsarbeit wie Presseberichte, den Internetauftritt oder die Fensterbeklebung, auf das Projekt aufmerksam gemacht wurden. Die Zwischennutzer:innen bewerten „Zwischenzeit Steinweg“ sehr positiv und verknüpfen positive Erfahrungen mit ihrer Flächennutzung. Einige haben sich persönlich bzw. beruflich im Zuge der Zwischennutzung weiterentwickeln können. Insgesamt wurde ein positives Miteinander geschaffen, bei dem die Nutzer:innen auch untereinander Kontakte knüpfen. Zwischennutzer:innen vernetzen sich und nehmen an Stadtfesten bzw. Händleraktionen teil. Sie sind Teil des Quartiers. Die Evaluation hat ergeben, dass die Stadtbevölkerung zwar wahrnimmt, dass die Leerstände durch die Kreativszene bespielt werden und dadurch ein innovatives, kreatives Angebot rund um den Steinweg entstanden ist. Allerdings ist das Bewusstsein der Bürger:innen für das Bestehen des Projekts „Zwischenzeit Steinweg“ eher gering und durch Marketingmaßnahmen wie das Erstellen eines Flyers noch zu stärken.

 

Ein besonderes Angebot: Pop-Up Leitfaden 

Um die Gründung eines Pop-Up Stores in der Coburger Innenstadt zu erleichtern, hat das Stadtmacher Team ein neues Onlineangebot geschaffen. Unter www.coburg.de/pop-up können ab sofort und rund um die Uhr wichtige, auf Coburg zugeschnittene, Informationen zur Gründung eines Pop-Up Stores abgerufen werden. Neben dem Sammeln wertvoller Erstinformationen ist es wichtig, die Geschäftslage zu sondieren und sich näher mit den Gegebenheiten der hiesigen Innenstadt vertraut zu machen. Auf der Internetseite sind alle Schritte von der Idee bis zur Eröffnung eines Ladens aufgeführt und die dazugehörigen Kontaktpersonen zu finden. Zur Abrundung des Angebotes lässt sich der Leitfaden bequem mittels Download als pdf-Dokument speichern.

Die Stadtmacher möchten mit diesem neuen, besonderen Service den Einstieg für Pop-Up Betreiber*innen in Coburg noch transparenter und einfacher gestalten sowie temporäre Händler:innen in der Innenstadt willkommen heißen. Auf die notwendige Unterstützung darf gezählt werden!

 

 

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